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Fachthema

ESD - Elektronik sicher handhaben

Statische Entladungen kennt jede*r. Für uns Menschen sind diese Entladungen meist ungefährlich, für elektronische Bauteile kann es aber fatale Folgen haben.

Damit der Funke nicht überspringt

Statische Entladungen kennt jeder – sei es das Zischen beim Berühren der Autotür, knisternde Bettdecken oder fliegende Haare auf der Couch. In solchen unscheinbaren, alltäglichen Momenten können kurzfristig bis zu 35.000 Volt Spannung entstehen.

Die Fühlbarkeit eines solchen Impulses für den Menschen liegt bei 3.000 Volt. Während für uns diese Energie meist ungefährlich ist, können elektronische Bauelemente bereits ab 20V bis 500V unbemerkt Schaden nehmen.

unsichtbare Gefahr

Electrostatic discharge

ESD steht für electrostatic discharge – elektrostatische Entladung. Sie ist ein ernstzunehmendes Problem im Handling von elektronischen Bauteilen und Baugruppen. Bei Bauteilen kann es passieren, dass diese nicht sofort komplett zerstört werden sondern meist erst vorgeschädigt werden. Wenn dann der Strom durch die Bauelemente fließt, werden im laufenden Betrieb Bondinganschlüsse im Bauteilinneren unterbrochen. Der Stromfluss kommt nicht mehr zustande und die Baugruppe ist defekt.

Bauteilausfälle würden im Produktionsbetrieb zunächst gar nicht auffallen, da sie meistens zeitversetzt auftreten und die Rückverfolgbarkeit gestaltet sich generell schwierig. Oft lässt sich erst durch Ausfälle beim Kunden eine eventuelle Spur auf nicht ESD-konforme Arbeitsweise zurückführen.

Events bei Ginzinger zum Thema ESD

Ein möglicher Indikator für Qualitätsprobleme im Zusammenhang mit ESD im Unternehmen wäre zum Beispiel, wenn in den Wintermonaten auffällig mehr Baugruppen-Ausfälle zu verzeichnen wären als in den wärmeren Sommermonaten, da in der kalten Jahreszeit die Luftfreuchtigkeit geringer und die statische Aufladung höher ist.

Um Schäden an Elektroniken im Vorhinein zu verhindern ist es wichtig, im Produktionsbereich eine für elektronische Bauteile unschädliche und kontrollierte „weiche“ Entladung sicherzustellen. Nur so können Bauteilausfälle verhindert und damit verbundene Kundenreklamationen, Folgekosten und Imageschäden vermieden werden.

ESD - Schutzmaßnnahmen bei Ginzinger

Spezielle Ausstattung von Arbeitsplatz & Mitarbeitern

Ein lückenloser, und vor allem gelebter ESD-Schutz im ganzen Unternehmen ist sehr wichtig. Der gesamte Produktionsbereich bei Ginzinger electronic systems ist daher speziell ausgestattet und wird von unserem zuständigen ESD Koordinator regelmäßig überprüft. Vom ableitfähigen Bodensystem, über spezielle Arbeitsmöbel bis hin zu Werkzeugen und Bauteilboxen. Die Luftfeuchtigkeit wird im kompletten Gebäude konstant optimiert, um ideale klimatische Bedingungen zu gewährleisten.

Die Ginzinger Mitarbeiter*innen im EPA-Bereich der Produktion tragen ESD-Kleidung, Handgelenks-Erdungsbänder und natürlich die auffälligen weißen ESD-Sandalen, die mittlerweile zum Markenzeichen geworden sind. Diese Kombination aus Arbeitsplatz- und Personenausstattung, sowie über 30 Jahre Erfahrung in der Elektronikentwicklung- und Produktion bieten den größtmöglichen Schutz vor ESD im Umgang mit Elektronik.

Hausschuhe in der Ginzinger Produktion entlang EPA Linie

ESD Schutz bei Ginzinger electronic systems

ESD Boxen
Warnschild ESD-geschützter Bereich
Blick in Ginzinger Produktion mit EPA Linie am Boden

Unser ESD-Koordinator bei Ginzinger